14. November: Tausende für die Rechte von Migrant*innen und Geflüchteten!

Ihr seid die Besten!!! Mit bis zu 9000 Menschen haben wir heute – trotz Kälte und Scheißwetter – erneut ein starkes Zeichen für die Rechte von Geflüchteten gesetzt. Wir haben klar gemacht: Refugees Welcome heißt gleiche Rechte für alle! Wir haben uns stark gemacht für echte Nachbarschaftlichkeit, statt Isolation durch Zelte, Hallen und Massenlager! Wir haben gezeigt, dass wir gegen die Asylrechtsverschärfungen sind und gegen eine Spaltung in “gute” und “schlechte” Geflüchtete! Und wir standen heute Seite an Seite, waren laut, zusammen mit vielen Geflüchteten aus den Lagern, mit Romano Jekipe Ano Hamburg, mit Lampedusa in Hamburg und vielen vielen mehr. Danke an alle, die heute mit uns auf der Straße waren!

Die Transparente und Plakate waren mit Forderungen wie „Freedom of movement is everybodys right“, „Wir brauchen Gleichheit“, „Wir kämpfen gegen Rassismus“, „Plz stop Deportation“, „Let’s be neighbours. No isolation in masscamps“ beschrieben. Die Demo war laut und bewegt, aus den Lautis klang Musik, es wurde getanzt, Forderungen wie: „Kein Mensch ist illegal“ oder „Say it loud, say it clear, refugees are welcome here“ ertönten in der ganzen Innenstadt. Wir fordern weiterhin, dass Solidarität praktisch bleibt, echte Nachbarschaft geschaffen wird und dass Bewegungsfreiheit ein Menschenrecht ist!

Vor dem Hintergrund des Terrors in Paris ist ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts noch wichtiger geworden. Wir trauern mit den Angehörigen der Opfer. Es bereitet uns Sorge zu sehen, dass PEGIDA & Co jetzt schon neue Hasskampagnen anfahren. Lassen wir nicht zu, dass sie den Terror für ihren Rassismus instrumentalisieren! Nur gemeinsam mit den Menschen, die aus anderen Ländern geflohen sind, werden wir die Gewalt überwinden können. Lasst uns weitermachen bis gilt, dass alle Menschen in dieser Stadt auch wirklich die gleichen Rechte haben!
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You are the best!!! Up to 9000 people went to the streets today–despite rain an cold–to fight for the rights of refugees. Today we made clear: Refugees welcome means equal rights for all! We showed that we want to be neighbors, and that we are against isolation in tents, warehouses and mass-camps! We showed that we are against the new asylum laws, and that we do not believe in the concept of ›bad‹ migrants. We stood side by side, we were loud–together with many refugees from the camps, with Romano Jekipe Ano Hamburg, with Lampedusa in Hamburg und many many more. Thanks to everybody who supported our fight today!

Slogans like “Freedom of movement is everybody’s right”, “We need equality”, “We are fighting against racism”, “Plz stop Deportantion”, „Let’s be neighbours. No isolation in mass camps“ were written on banners and posters. You could hear music from the loudspeaker vans, people danced and called “No one is illegal” or “Say it loud, say it clear, refugees are welcome here”. We demand that solidarity has to be practical, that we all should be neighbors and that freedom of movement is a human right!

Thinking of the terror of Paris a strong sign of solidarity and holding-together has become even more important. We are mourning with the relatives of the victims. We are deeply concerned that PEGIDA & Co are already launching new hate campaigns. Don’t let them instrumentalise terror for their racism. Only together with the people, who are coming from other countries, we will have a chance to overcome the violence. Let’s go on until it is true that all people in the city really have equal rights!

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Media reports:
NDR, Mopo, Hamburg Journal, St. Pauli Blog, Die Welt, Zeit, Hamburger Abendblatt, shz.de, Neues Deutschland
Pictures:
Rasande Tyskar
Videos:
Redebeitrag des Lübecker Flüchtlingsforums
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PRESSEMITTEILUNG
9000 demonstrieren für die Rechte von Geflüchteten

Rund 9000 Menschen protestierten am Nachmittag in der Hamburger Innenstadt gegen
die Flüchtlingspolitik des Senats. Sie forderten eine menschenwürdige Unterbringung und die Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe für Geflüchtete, sowie eine Bleibeperspektive für alle. Zu der Großdemonstration unter dem Motto „Refugees Welcome heißt gleiche Rechte für alle!“ hatten insgesamt 83 Organisationen aufgerufen. Das stadtweite Bündnis „Recht auf Stadt – Never mind the Papers“ besteht unter anderem aus Hilfsstrukturen für Geflüchtete wie „Refugees Welcome Karoviertel“ oder den HelferInnen am Hamburger Hauptbahnhof, aus migrantischen Selbstorganisationen, sowie Aktiven aus dem Netzwerk „Recht auf Stadt“, Studierenden, SchülerInnen, GewerkschaftsaktivistInnen, und linken Gruppen. Die Demonstration wurde von zahlreichen Geflüchteten aus den Massenunterkünften angeführt.

„Es ist uns wichtig heute gemeinsam mit so vielen Menschen ein starkes Zeichen gesetzt zu haben.“ erklärt Bündnissprecherin Martina Vega. „Vor dem Hintergrund des Terrors in Paris ist ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts nun noch wichtiger geworden. Wir sind schockiert und trauern mit den Angehörigen der Opfer. Schon jetzt fahren PEGIDA & Co neue Hasskampagnen. Lassen wir nicht zu, dass sie den Terror für ihren Rassismus instrumentalisieren! Lasst uns zusammen zeigen, dass wir nur gemeinsam mit den Menschen, die aus anderen Ländern vor Terror geflohen sind, die Gewalt überwinden können. Lasst uns weitermachen bis gilt, dass alle Menschen in dieser Stadt auch wirklich die gleichen Rechte haben!“

Anja Hoppe, Helferin vom Hauptbahnhof, führt aus: „Jeden Tag stehen wir rund um die Uhr am Hauptbahnhof um die etwa tausend Geflüchteten pro Tag mit dem Nötigsten zu unterstützen. Die Stadt lässt die Menschen im Stich, das darf nicht sein. Wir befürchten, dass sich durch die Wiedereinführung der Grenzkontrollen in Schweden die Lage weiter verschärfen wird.“

Isen Asanovski von „Romano Jekipe ano Hamburg“ erläutert: „Albanien, Kosovo und Montenegro sind zu sogenannten „sicheren Herkunftsländern“ erklärt worden. Ja diese Länder sind sicher, aber sie sind nicht sicher für Roma. Deswegen kämpfen wir gegen unsere Abschiebung in diese Länder.“

Abimbola von „Lampedusa in Hamburg“ fügt hinzu: „Uns wurde drei Jahre lang gesagt, dass wir kein Recht haben hier zu bleiben, weil wir Dublin III-Flüchtlinge seien. Aber wir sind hier längst angekommen und werden weiter für unsere Rechte kämpfen!“

Tanja van de Loo von der Initiative „Refugees Welcome Karoviertel“ betont: „Seit 4 Monaten organisiert unsere Initiative breite Unterstützung. Der gravierende Mangel an alltäglich nötigen Dingen und Informationen führt zu erheblichen Problemen; für die Betroffenen und damit auch für die Stadtgesellschaft. Die seit Wochen geführte Rede von Überforderung durch die städtischen Verantwortlichen führt zur Festsetzung von katastrophalen Substandards.“