Als Bündnis “Recht auf Stadt – never mind the papers!” dokumentieren und unterstützen wir die Pressemitteilung der Organisation “Afghan People and Activists” zur heutigen Demonstration gegen Abschiebungen nach Afghanistan:
Die Organisation “Afghan People and Activists” ruft für Samstag, den 24.09.2016, zu einer Demonstration unter dem Motto “Stoppt die Abschiebungen nach Afghanistan” auf. Diese beginnt um 14 Uhr am Hachmannplatz und führt über die Mönckebergstrasse zum Rathausmarkt. Anlass sind die steigende Zahl abgelehnter Asylanträge von afghanischen Geflüchteten und Ankündigungen des Bundesinnenministeriums, bis Ende des Jahres mit Afghanistan ein Abkommen zur Rückführung abgelehnter Asylbewerber abzuschließen.
Unterstützt werden die ”Afghan People and Activists”, ein Zusammenschluss von in Hamburg lebenden Geflüchteten aus Afghanistan, dabei unter anderem vom Bündnis “Recht auf Stadt – never mind the papers!”.
“Afghanistan ist kein sicheres Land. Vielerorts gibt es heftige Kämpfe und Bombenanschläge, Teile des Landes kontrollieren die Taliban und neuerdings auch der IS. Durch die bewaffneten Konflikte verlieren jedes Jahr tausende Menschen ihr Leben, ihre Häuser, ihre Lebensgrundlage. Deutsche Politiker behaupten, es sei möglich in Afghanistan ein sicheres Leben zu führen. Wir wissen selber am besten, dass das nicht stimmt. Statt abgeschoben zu werden müssen Geflüchtete aus Afghanistan in Deutschland weiterhin aufgenommen werden und den Schutz genießen, der ihnen zusteht.”,
erklärt Tahir K., ein Sprecher der Organisation “Afghan People and Activists”. Er führt aus:
”Das Asylrecht ist ein individuelles Recht, jeder Fall sollte als Einzelfall geprüft werden. Doch die individuellen Gründe für unsere Flucht aus Afghanistan werden nicht ernst genommen. Geflüchtete werden in Deutschland von Anfang an je nach Herkunftsstaat in Asylsuchende mit “guten” oder “schlechten” Bleiberechtsperspektiven getrennt. Die Kategorisierung hat dramatische Folgen: Manche warten oft mehrere Jahre auf die Beantwortung ihres Asylantrages oder erhalten nur eine minderwertige Duldung, mit der sie permanent von Abschiebung bedroht sind. So werden wir jahrelang systematisch von Deutschkursen, von Arbeitsmöglichkeiten und vom Leben außerhalb von Lagern ausgeschlossen. Diese Ungleichbehandlung betrifft uns Geflüchtete aus Afghanistan, aber unter anderem auch Roma aus den Balkanstaaten. Gemeinsam gehen wir auf die Straße und fordern: Stoppt die Abschiebungen nach Afghanistan!”