Ein scharfes Auge wirft die Gruppe Lampedusa in Hamburg auf das Hamburger Rathaus, in dem am Montag SPD und Bündnis 90/die Grünen ihre Koalitionsgespräche zur Regierungsbildung begonnen haben. Ein zentrales Thema der Parteiendebatte: Flüchtlingspolitik.

“In these weeks a new senate will be formed in Hamburg. We, the group Lampedusa in Hamburg, have been ignored by the last senate for nearly two years. But we are still here in this city and have become part of it. There still is no political solution for our problems.

We just want the right to stay and work here in Hamburg so that we can sustain ourselves and our families. We demand the europe-wide recognition of our Italian residence and working permits. Is Italy not a member of the European Union? Or don’t the European rights apply for everyone?”

More Information about Lampedusa in Hamburg here.

Lampedusa in Hamburg und unser Bündnis sind gestern beim Landesparteitag der Hamburger Grünen aufgetaucht. Wir haben es ihnen noch in freundlichen, wenn auch klaren Worten gesagt: Wenn sie Teil der Regierung werden wollen, muss eine politische Lösung für die Sache der Geflüchteten aus Libyen gefunden werden! Helft mit – zeigt jetzt Solidarität mit Lampedusa in Hamburg, organisiert Aktionen, baut öffentlichen Druck auf!

Das “Hamburger Abendblatt” und das “Hamburg Journal” (im Video ab 1:17 Min.) berichteten von unserem Besuch.

Lampedusa in Hamburg and our alliance were present at the party convention of the Green Party Hamburg yesterday. We said it still friendly, but clear: If they want to become part of the government, a political solution for the case of the Refugees from Libya has to be found! Help us – show your solidarity with Lampedusa in Hamburg, organize actions, create public pressure!

Press coverage by “Hamburger Abendblatt” und “Hamburg Journal” (see us at minute 1:17).

Hamburg hat gewählt und es sieht alles nach einer rot-grünen Koalition in Hamburg aus. Die Grünen haben im Wahlkampf einiges versprochen: “Für die libyschen Flüchtlinge, die nach Lampedusa fliehen mussten und mit ihren italienischen Flüchtlingspapieren vor knapp zwei Jahren nach Hamburg gekommen sind, wollen wir eine politische Lösung, die ihnen Aufenthalt und eine Arbeitserlaubnis in Hamburg gibt.” Und: “die Außenstelle in Nosdorf/Horst soll nicht mehr belegt werden”. Um sie an diese Versprechen zu erinnern haben wir sie am Sonntagabend auf ihrer Wahlparty im Knust besucht und unser Transparent “Green Party! Refugees are watching you!” hochgehalten. In dem Beitrag des NDRs sieht man das Transparent ab Minute 2:40.

Auch in den kommenden Tagen werden wir sie an ihre Wahlversprechen erinnern!

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Everything looks like a SPD-Green-coalition in Hamburg. “For the libyan refugees who had to fled to Lampedusa and came to Hamburg with their italian papers nearly two years ago, we want a political solution which guarantees a right to stay and a working permit in Hamburg.” And: “the refugee camp in Nosdorf/Horst should not be used anymore”. Those were the promises of the Greens in their election campaign. We will have to make pressure that they remind themselves of these promises in the next days.

“Green Party! Refugees are watching you!” (see us at 2:40)

Nach dem Gespräch zwischen Lampedusa in Hamburg und der grünen Spitzenkandidatin Katharina Fegebank sowie deren innen- und flüchtlingspolitischen Sprecherin Antje Möller am Morgen, haben wir den Wahlkampfhöhepunkt der Grünen mit Claudia Roth in der Ottensener Hauptstraße genutzt, um die Fraktions- und Parteimitglieder nochmals daran zu erinnern, dass ihre Wahlversprechen keine leeren Worthülsen bleiben dürfen.

Videoberichte zum Gespräch am Morgen folgen zeitnah.
Das Eingangsstatement der Gruppe Lampedusa in Hamburg findet ihr hier:
http://lampedusa-hamburg.info/greeting-words-in-the-talk-with-the-green-party/

Bilder zur Aktion am Nachmittag gibt es ebenfalls:

Außerdem ist unser Transparent in einem Beitrag des Hamburg Journals zur Veranstaltung zu sehen (1:05 min):
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Claudia-Roth-bei-Gruenen,hamj38992.html

Yesterday, January 8, about 300 refugees and activists gathered in front of the Lager Schnackenburgallee to demand equal rights for everyone, flats instead of accommodation in camps and a right to stay for everyone. We spoke with a lot of people, danced, played football, ate delicious cakes, listened to music from different countries and had a lot of fun. We heard stories of Syrian refugees who fled from the war in their country but are forced to fly back to Hungary in the next days because the German state denied their right to stay. We tried to get inside the camp to speak to refugees but the security of Fördern & Wohnen, the responsible company for the camp, did not allow people to go inside with the stupid argument, we could have been neonazis. We made banners with demands from the Green Party to remind them of their promises (right to stay for the Lampedusa-refugees, abolition of the Lager Horst etc.) in case of a possible SPD-Green. Next Sunday a new government will be elected in Hamburg – but we keep on fighting for equal rights, never mind the f**ing papers!

Die Grünen haben am Freitag im Zuge ihres Wahlkampfs zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann eingeladen. In der schlecht besuchten Akademie der Künste wollten sie gemütlich über die Regierungsfähigkeit der Hamburger Fraktion plauschen. Wir haben das jedoch zum Anlass genommen, sie darauf hinzuweisen, dass ihre Wahlversprechen in Sachen Geflüchtetenpolitik, insbesondere in Bezug auf die Gruppe „Lampedusa in Hamburg“, kein billiger Stimmenfang bleiben dürfen und wir sie hier beim Wort nehmen werden! Da hilft auch kein breites Grinsen von Kretschmann, denn wir haben noch nicht vergessen, das letzten Herbst nur durch seine Zustimmung die Abschaffung des individuellen Asylrechts für Menschen aus Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowinas den Bundesrat passieren konnte.
In Hamburg werden sie uns das Brechen von Wahlversprechen aber nicht, wie in Baden-Württemberg geschehen, als Erfolg verkaufen können. Bei unserem kurzen Besuch der Veranstaltung brachten wir dies mit folgendem Transparent zum Ausdruck:
GREEN PARTY! REFUGEES ARE WATCHING YOU
KEEP YOU PROMISES! NEVER MIND THE PAPERS
WE DON’T NEED MORE BETRAYER

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Greens, keep Your promises!

In the course of their election-campaign, the Greens invited the prime-minister of Baden- Württemberg for a public discussion on Febuary 6th. They cozily wanted to chat about the government-capability of the Hamburg Green-Fraction – well anyhow, the Akademie der Künste was pretty empty. However we have taken this as a reason to make them aware, that their election-promises concerning refugee-policy, in particular regarding “Lampedusa in Hamburg”, should better be no cheap vote-catching and that we are going to take them at their word! And that here even Kretschmann’s big grin won’t help – because we have not yet forgotten, that it was him with his approval, who paved the way for the annulment of the individual right of asylum for people from Serbia, Macedonia and Bosnia-Herzegowinas, by the Federal Council of Germany (Bundesrat).
But unlike in Baden-Württemberg, in Hamburg the Greens won’t be able to sell the breaking of election-promises as a success.
This we expressed at our brief visit with a banner reading:

GREEN PARTY! REFUGEES ARE WATCHING YOU
KEEP YOUR PROMISES! NEVER MIND THE PAPERS
WE DON’T NEED MORE BETRAYERS

KUNDGEBUNG Recht auf Stadt – never mind the Papers!

So, 08.02.2014 // 14.00h // Schnackenburgallee 81 (HSV Parkplatz Stellingen)

Gegen das Lager in der Schnackenburgallee – “Wir fordern das Recht, selbstbestimmt leben zu können, wo und wie wir wollen! Wir fordern die Möglichkeit, arbeiten und studieren zu können! Wir fordern einen freien Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle! Wir fordern ein Ende aller Abschiebungen!”

SCHLUSS MIT DER LAGERUNTERBRINGUNG VON FLÜCHTLINGEN IN HAMBURG UND ÜBERALL!
GLEICHE RECHTE FÜR ALLE MENSCHEN ÜBERALL!

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MANIFESTATION Right to the City – Never mind the Papers!

Against the camp in the Schnackenburgallee – We demand the right to live in self-determination where and how we want to! We demand the possibility to work and study! We demand free access to medical treatment for all! We demand an end of all deportations!

STOP THE ACCOMODATION OF REFUGEES IN “LAGER” IN HAMBURG AND EVERYWHERE! EQUAL RIGHTS FOR ALL PEOPLE EVERYWHERE!

Am heutigen Samstag gingen bis zu 8000 Menschen für Solidarität mit Geflüchteten und gleiche Rechte für alle in Hamburg auf die Straße. Unter dem Namen „Recht auf Stadt – Never mind the Papers“ hatte sich im November ein neues Bündnis gegründet mit dem Ziel im Vorfeld der Hamburger Bürgerschaftswahl, die am 15. Februar stattfinden, die Themen Bleiberecht, Wohnraum, Arbeitserlaubnis und ausreichende medizinische Versorgung für alle stark zu machen.
– Die Interventionistische Linke Hamburg, Teil unseres Bündnisses, hat einen längeren Bericht zur Demo verfasst – weiterlesen… (in English) (italiano)

Presseberichterstattung
Tagesschau
NDR Hamburg Journal
Mopo
NDR
Hamburger Abendblatt
Zeit Online (1) / Zeit Online (2)
Radio Hamburg
Kieler Nachrichten
Junge Welt
HH Mittendrin
Taz Nord
VICE

Fotos und Videos
Graswurzel TV
Demofotografie Hamburg
Fotos Daniel Müller
Fotos Rasande Tyskar
Fotos Eicke Hamann
Fotos Joceline Noelle Berger

Aktionen im Vorfeld
Mobilisierungsclip mit Aktion vor SPD-Zentrale (Graswurzel TV)
Mobilisierungsclip with english subtitles
Video-Anleitung zur Briefwahl (Schwabinggrad Ballett)
Bericht zur “SAGA/GWG”-Aktion

Fotos

Foto:  Demofotografie HH

Grandios! Wir waren heute mit mehr als 8000 Menschen auf der Straße und haben zusammen ein überaus deutliches Zeichen für unsere Forderungen und gegen die Politik des Hamburger Senats gesetzt. Herzlichen Dank an alle Unterstützer*innen, Demonstrierenden und an all die Menschen, die in den letzten Monaten das Bündnis gestaltet und belebt haben. Das war erst der Anfang. Wir werden uns weiterhin druckvoll gemeinsam für unsere Forderungen – Legalisierung des Aufenthaltsstatus, uneingeschränkte Arbeitserlaubnis, menschenwürdiges Wohnen, freier Zugang zur Gesundheitsversorgung, soziale Teilhabe – einsetzen. Und zwar so lange, bis sie für alle Menschen gelten!!

Fotos: Demofotgrafie HH