“It´s too cold! Uns ist kalt!”

Am 13. Oktober gingen über 100 Geflüchtete aus der Schnackenburgallee auf die Straße, um gegen ihre Unterbringungssituation zu demonstrieren – ohne Heizung leben rund 1.100 Menschen im Lager Schnackenburgallee in Zelten (hinzu kommen weitere 2.500-3.000 in Zelten lebende Menschen etwa in der Dratelnstraße, in Jenfeld). Das führt dazu, dass immer mehr krank werden. Mitarbeiter*innen von Fördern & Wohnen haben bereits Angst, dass Menschen in der Kälte sterben könnten. Als Unterstützer*innen spontan anboten, eine Demonstration vom Jungfernstieg (wo die Leute zuerst ihre Protestschilder zeigten) zum Hauptbahnhof anzumelden, lehnten die Geflüchteten dies ab und beharrten darauf, direkt zum Rathaus zu gehen. Trotz der Bannmeile, die Proteste auf dem Rathausmarkt verbietet, zogen sie zielstrebig zur großen Rathaustür und riefen laut: “Uns ist kalt! Uns ist kalt!” Wenn der Senat nicht handelt, liegt es an uns Hamburgerinnen und Hamburgern zu handeln, wenn wir nicht wollen, dass Menschen in den nächsten Wochen in der Kälte sterben. Genug leerstehende Gebäude gibt es in dieser Stadt.

On the 13th of October over 100 refugees from Schnackenburgallee went to the streets to protest against their living conditions – without any heating around 1.100 people only in the Lager Schnackenburgallee live in tents (and 2.500-3.000 more in Dratelnstraße, Jenfeld etc.). People get sick because of these inhumane conditions. Employees of Fördern & Wohnen are already afraight of the danger that people could die in the cold. When supporters spontaneously offered to register a demonstration from Jungfernstieg (where the people first showed their protest signs) to central station, the refugees refused and insisted to go straight to the town hall. Despite the “no-protest zone” around the town hall they went to the big door and shouted out loud “Uns ist kalt! Uns ist kalt!” (It´s too cold). If the government don´t act, we as the people from Hamburg have to act, if we don´t want people to die in the cold in the next weeks. There are enough vacant buildings in this city.

Presseberichte:
NDR / Mopo / Hinz und Kunzt / Hamburger Abendblatt / SAT1 / Hamburger Abendblatt (2)
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Demonstration gegen Asylrechtsverschärfung / Demonstration against asylum law worsening

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Am 16.10. soll im Bundesrat die neue Asylrechtsverschärfung verabschiedet werden. Der rot-grüne Senat will dem Angriff auf die Rechte und die Menschenwürde der Flüchtlinge zustimmen: der Absenkung der Sozialleistungen unter das vom Bundesverfassungsgericht definierten Existenzminimum, der Verlängerung der Zwangsunterbringung in Erstaufnahmelagern, der Erweiterung der Liste “sicherer Herkunftsstaaten” – das heißt der totalen Entrechtung der Roma.
Wir sind wütend über diese restriktiven und rassistischen Pläne!
Das wollen wir nicht ungehindert geschehen lassen!
Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen: NEIN zur Asylrechtsverschärfung!

Hintergrund: http://stopasyllaw.blogsport.eu/
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On 16th October the senate of Hamburg plans to vote for the new asylum worsening. This is an offense against the rights and the dignity of all refugees. The government plans to lower the social benefits under the minimum of existance. This is clearly against the judgement of the Bundesverfassungsgericht (highest court). Furthermore they plan to extend the time refugees have to stay in their first mass accomodations. And they plan to declare more countries to be so called “safe countries of origin”. This means they deny to protect the Roma-people against the systematical discrimination on the Balkan.
Therefore we say NO to the worsening of the asylum law!

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Organize against the destruction of the German asylum law!
http://stopasyllaw.blogsport.eu/files/2015/10/newasylumlaw2english.pdf

مسودة قانون اللجوء الجديد في ألمانيا
http://stopasyllaw.blogsport.eu/files/2015/10/newasylumlaw2arabic.pdf

Organisons-nous contre la destruction du droit d’asile allemand!
http://stopasyllaw.blogsport.eu/files/2015/10/newasylumlaw2french1.pdf
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We demand for all people, regardless of which passport they possess: Freedom of movement and the right to stay! Humane lodging! Free access to education, medical care and employment! Let’s go on the streets – together, loud and angry! Against racist violence, against the government’s plan for the restriction of the right of asylum and the situation on the borders of the EU! For a life in self-determination for all! Solidarity must become political!

Wir fordern für alle Menschen unabhängig von ihrem Pass: Bewegungsfreiheit und Bleiberecht! eine menschenwürdige Unterbringung! Freien Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und Arbeit! Lasst uns auf die Straße gehen – gemeinsam, laut und wütend! Gegen rassistische Gewalt, die Asylrechtsverschärfungen und die Zustände an den EU-Außengrenzen! Für ein selbstbestimmtes Leben für alle! Solidarität muss politisch werden!

Nous revendiquons pour toutes les femmes et tous les hommes, quelque soit leur nationalité: la liberté de mouvement, et le droit de rester! Des logements dignes! L’accès libre à l’éducation, aux soins médicaux et à l’emploi! Descendons dans les rues et ensemble haussons le ton! Contre la violence raciste, le durcissement du droit d’asile et les conditions inhumaines aux frontières extérieures européennes! Pour l’autonomie de chacun! La solidarité et la politique doivent aller ensemble!

Cerem, indiferent de paşaport, pentru toți oamenii: Libertatea de circulație și dreptul de şedere! Cazare umană, decentă! Acces gratuit la educație, asistență medicală şi muncă! [Nu vom fi împărți!] Să mergem pe drum – împreună, spunând cu voce tare: NU – violenței rasiste! NU – restrângerii dreptului de azil [guvernul federal] NU- condițiilor existente la frontierele externe ale UE! O viață auto-determinată pentru toți! O politică de solidaritate!

حن نطالب لجميع الاجئين بعض النظر عن جواز سفرهم: حرية التنقل وحق البقاء! مسكّن لائق! إمكانية التعليم، الرعاية الصحيه والعمل! ( لن نسمح لتفرقه بيننا) فلنلتقي على الشارع سويتآ، بصوتها وغاضب! ضد العنف العنصري، ضد تشديد قانون الجوء (للحكومه) والوضع على الحدود الخارجيه للاتحاد الأروبي! لأجل حياه حره للجميع! التضامن يجب ان يكون مسيسآ!

:ما برای تمام انسانها بدون وابسته گی پاسپورت هایشان خواهانیم
!حق اقامت و عبور و مرور آزادانه
!مسکنی شایسته ی یک انسان
!ورود آزاد به دانشگاه, تدارکات پزشکی و کار
[ما نمیگذاریم ما را از هم جدا کنند]
بیایید باهم در خیابان (سرک)برویم ،با صدای بلند و خشمگین! علیه خشونت های نژاد پرستانه، که حق
.پناهنده گی را در داخل و خارج از مرز های اروپا سخت تر میکنند
! برای یک زنده گی خود مختار برای هم
!همبستگی باید سیاسی شود

Positionspapier Herbst 2015

Derzeit erleben wir eine historische Situation. Die Entschlossenheit und Selbstorganisation von Geflüchteten hat die europäischen Grenzen außer Kraft gesetzt und eine Neuausrichtung der europäischen Migrationspolitik erzwungen. Fakt ist, dass die europäischen Außengrenzen immer überwunden wurden und sich Flüchtende sowie Migrant*innen nie haben aufhalten lassen. Die immer stärkere Militarisierung und Abschottung dieser Grenzen hatte „nur“ zur Folge, dass das auf der Flucht erlittene Leid anstieg und immer mehr Menschen ihr Leben verloren. Fakt ist jedoch auch, dass aktuell sehr viel mehr Menschen Deutschland erreichen, als in den vergangenen Jahrzehnten. Dabei flieht nur ein Bruchteil der Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, nach Europa bzw. Deutschland. Der weit größere Teil findet Zuflucht in Nachbarstaaten oder -regionen. Es sind brutale Konflikte und Kriege wie in Libyen, Syrien, Irak, Nigeria, Afghanistan oder Mali, vor denen Menschen fliehen – um nur einige Beispiele zu nennen. Für die meisten dieser Konflikte ist kein Ende in Sicht, da ganze Regionen langfristig destabilisiert sind. Doch auch (neo)koloniale Ausbeutung, die Zerstörung lokaler Wirtschaften durch die Politik der Industriestaaten, Diskriminierung und Rassismus wie im Falle der vom Balkan flüchtenden Roma, Umweltzerstörung und vieles mehr zwingt Menschen zur Flucht. Manche nehmen auch einfach nur ihr Recht wahr, dorthin zu ziehen, wo sie leben möchten.
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Romano Jekipe Ano Hamburg besetzt den Michel und fordert ein Bleiberecht

Hamburg, 17.09.2015. Die Gruppe „Romano Jekipe Ano Hamburg – Vereinigte Roma Hamburg“ hat heute um 17 Uhr die Sankt Michaelis Kirche in Hamburg besetzt. Sie fordert einen sofortigen Abschiebestopp in den Balkan sowie ein Bleiberecht für ihre Familien. Bereits im Juli hat die Gruppe mit einem einwöchigen Protest vor der Ausländerbehörde und einer Demonstration auf ihre Situation aufmerksam gemacht.

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„Über 20 Familien haben von der Ausländerbehörde einen Bescheid für ihre Abschiebung nach Serbien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und in den Kosovo innerhalb der nächsten Woche bekommen. Als letztes Mittel, um nicht in eine Situation von Verfolgung, Diskriminierung und Elend abgeschoben zu werden, haben wir seit heute, dem 17.09.2015 um 17 Uhr, die Sankt Michaelis Kirche besetzt. Unsere Forderung ist der sofortige Abschiebestopp für die Familien in den Balkan und ein Bleiberecht. Wir werden den Michel so lange besetzen, bis wir unser Ziel erreicht haben!“ erklärt Romana Schneider von „Romano Jekipe Ano Hamburg“.

Romano Schmidt vom bundesweiten Romanetzwerk „alle bleiben!“ erläutert:
„Die sogenannten „sicheren Herkunftsländer“ sind nicht sicher für uns Roma. Es herrscht ein gefährlicher Mix aus Rassismus aus den Bevölkerungsmehrheiten und den staatlichen Institutionen. Der Zugang zu Arbeitsplätzen, Bildung und zur Gesundheitsversorgung ist weitestgehend versperrt. Es trifft also genau das zu, was im Asylverfahrensgesetz unter §3a und §3b als strukturelle Diskriminierung beschrieben ist. Zusammengenommen ist die Ausgrenzung lebensbedrohlich, vor allem für Kinder und alte Menschen. Diese bekannten Fakten ignorieren politische Verantwortliche in der Ausländerbehörde, der Hamburger Bürgerschaft und der Justiz.“

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„Auch wegen der Geschichte von Verfolgung und Ermordung von Roma durch Nazideutschland, darf die BRD nicht so tun, als seien wir ein Problem, das es loswerden muss“, fordert Romana Schneider und fügt an: „Es darf keine Spaltung in »gute« und »schlechte« Flüchtlinge nach Herkunftsstaat geben! Unsere Fluchtgründe müssen wirklich geprüft und nicht pauschal geleugnet werden!”

Unterstützt wird die Gruppe unter anderem vom bundesweiten Netzwerk „alle bleiben!“, dem Flüchtlingsrat Hamburg, dem Hamburger Bündnis „Recht auf Stadt – never mind the papers!“ sowie verschiedenen Einzelpersonen wie Esther Bejarano (Vorsitzende des Internationalen Auschwitz Komitees), Cornelia Kerth (Bundesvorsitzende der VVN-BdA) und Norman Paech (Völkerrechtler).

Mehr Infos: http://romas-in-hamburg.blogspot.de

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Demo von Romano Jekipe: Entschlossener Protest für Bleiberecht und gegen Abschiebung

Rund 500 Menschen haben heute ein lautstarkes und entschlossenes Zeichen für Bleiberecht und gegen Abschiebung gesetzt. Die Gruppe “Romano Jekipe ano Hamburg – Vereinigte Roma in Hamburg” macht seit einigen Wochen auf den unwürdigen Umgang der Ausländerbehörde und die immer stärker zunehmenden Abschiebungen aufmerksam. In vielen Balkanländern sind Roma durch umfassende rassistische Diskriminierungen von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgegrenzt. Der Zugang zu Arbeit, Bildung und Gesundheitsversorgung ist dadurch weitestgehend versperrt. Allein in den nächsten fünf Wochen sind mindestens 17 Sammelabschiebungen durch den deutschen Staat geplant. Hunderte Menschen sind davon betroffen.

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Olaf Scholz hat in den letzten Wochen das Abschiebepersonal verdreifacht und fabuliert wiederholt über die angebliche Sicherheit in den Balkanländern. Damit will er offensichtlich eine neue Abschiebewelle gegen Roma vorbereiten. Der Senat erfüllt so faktisch Forderungen von CDU und AfD. Die Grünen sitzen mit auf der Regierungsbank und machen sich der Mittäterschaft schuldig. Gerade vor dem Hintergrund, dass Scholz und der Hamburger Senat zur Zeit eine Abschiebekampagne gegen Roma betreiben, sind die Proteste heute sehr wichtig.

Die Demonstration heute zog vom Neuen Pferdemarkt bis zum Bahnhof Altona. Unterstützt in ihrem Protest wurde die Gruppe vom Bündnis “Recht auf Stadt – Never mind the Papers” und dem bundesweiten Roma-Solidaritäts-Netzwerk “alle bleiben!“. Ein besonders schönes Zeichen setzten Aktivisten von Lampedusa in Hamburg, die klar machten, dass sie den Kampf der Roma ausdrücklich unterstützen.
Danke an alle, die heute mit uns auf der Straße waren!

Sofortiger Abschiebestopp!
Bleiberecht für alle!
Uneingeschränkte Arbeitserlaubnis!
Atteste von (Fach-)Ärztinnen dürfen nicht ignoriert werden!
Dolmetscher*innen, die Romanes sprechen!

Bleibt aufmerksam und achtet auf weitere Ankündigungen durch “Romano Jekipe ano Hamburg – Vereinigte Roma in Hamburg“. Der Kampf geht weiter!

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Presseberichterstattung:
Taz im Vorfeld (1) (2) // NDR Hamburg Journal (ab 15:08) // Die Welt // Lübecker Nachrichten
Weitere Fotos:
Flickr (Fabian Schumann)

Alle Roma bleiben hier! – Svega namje dosta!

Soeben hat die Mahnwache von Romano Jekipe Ano Hamburg – Vereinigte Roma Hamburg für Bleiberecht vor der Hamburger Ausländerbehörde begonnen. Die Mahnwache wird bis 16 Uhr fortgesetzt, also kommt vorbei und zeigt Eure Solidarität! Dienstag, Donnerstag und Freitag wird es weitere Kundgebungen von 9.30 bis 13 Uhr geben (Achtung, geänderte Uhrzeit!).

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Svi Romi ostaju ovde! Svega namje dosta!
Alle Roma bleiben hier! Wir haben die Nase voll!
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Mi zahtevamo / Wir fordern:

# da se zaustavi Abschiebung za sve rome! # Abschiebestopp für alle Roma!
# obstanak svim romima! # Ein Bleiberecht für alle Roma!
# pravi prevodilac koji prica romski! # Dolmetscher, die Romanes sprechen!
# da mozemo da radimo i akosmo na Duldung! # Uneingeschränkte Arbeitserlaubnis für Geduldete!
# mogucnost u privremenim staconima da brze napuste! # Die Möglichkeite Erstaufnahmeeinrichtungen schneller zu verlassen!
# nase atesti nesmeju da se ignorisu! # Atteste von (Fach-)Ärzt*innen dürfen nicht ignoriert werden!
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Hamburg im Sommer. Vielen Familien droht die Abschiebung. Am Anfang steht ein Schreiben in bestem Behördendeutsch: »Meldeauflage für die Bundespolizei am Flughafen Hamburg« steht auf den Abschiebungsanordnungen, die die Stadt Hamburg verschickt. Die Absender_innen machen es sich leicht: Fotos von den Familien sind direkt mit abgedruckt, die Briefe müssen dann aufbewahrt und zur Identifizierung am Flughafen vorgezeigt werden.

Dabei wissen die Empfänger_innen oft nicht einmal, was das ist. Ist das die Abschiebung? Ist es das, was freiwillige Ausreise genannt wird?
Bei der Zentralen Ausreisekontrolle, auf der Abflugebene zur „Ausreiseüberwachung“ sollen sie sich melden. „Bitte beachten Sie, dass Sie pro Person maximal 20 kg Gepäck mitbringen dürfen.“ steht in diesen Briefen. Und dann gibt es noch Kleingedrucktes: „Der Aufenthalt gilt bis zum o.g. genannten Termin als geduldet.“ Mit anderen Worten: Nach Ablauf des Termins erlischt die Duldung. Ganze Familien oder Einzelne stehen mit diesen Briefen in den Händen vor dem Aus. Menschen, die teilweise seit Jahren Teil dieser Stadt sind.

Diese Situation ist für viele dann meistens der Abschluss einer langen Phase von Ungewissheit und Bangen über die eigene Zukunft. Diese kann nach jedem Termin bei der Ausländerbehörde anders aussehen.
Von Sachbearbeiter_innen wird gedroht, sie sollten lieber die sogenannte „freiwillige Ausreise“ unterschreiben, sonst stünde die Polizei zur Abschiebung vor der Tür. Von einer tatsächlich freiwilligen Ausreise kann also keine Rede sein.

Bis jetzt wurde jede betroffene Person von den Behörden nach einer sporadischen „ärztlichen“ Untersuchung von einigen Minuten für reisefähig erklärt. Obwohl zum Teil schwere, attestierte Erkrankungen vorliegen. Die Abschiebung wird dann ärztlich begleitet und die Rechnung dafür den Betroffenen hinterhergeschickt.

Dolmetscher_innen sprechen in der Ausländerbehörde häufig nur die Sprache des Landes, in das abgeschoben werden soll. Wie zum Beispiel Serbisch. Dabei sprechen viele Roma nur Romanes. So kommt es zu falschen Übersetzungen und die Leute verstehen nicht was besprochen wird.
Eine weitere große Belastung ist die Situation in den Erstaufnahmeeinrichtungen, wie zum Beispiel dem Containerdorf in Stellingen. Viele, zum Teil auch sehr kranke Menschen müssen in dieser provisorischen Einrichtung viel längere Zeit als die offiziellen drei Monate leben. Ein Gefühl der Ausgrenzung und Isolation entsteht hier schon durch die Lage in einem Industriegebiet direkt neben der Autobahn, weit entfernt vom nächsten Wohngebiet.

Viele von uns kommen aus Staaten, die die Bundesregierung für per Gesetz sicher erklärt hat: Mazedonien, Bosnien, Serbien. Oder aus dem Kosovo, dass für sicher erklärt werden soll. Dabei ist es für Roma in diesen Ländern alles andere als sicher. Die Fluchtgründe sind ein gefährlicher Mix aus Rassismus aus den Bevölkerungsmehrheiten und den staatlichen Institutionen. Der Zugang zu Arbeitsplätzen, Bildung oder zur Gesundheitsversorgung ist weitestgehend versperrt.

Zusammengenommen ist die Ausgrenzung lebensbedrohlich, vor allem für Kinder und alte Menschen. Diese bekannten Fakten ignorieren politische Verantwortliche in der Ausländerbehörde, der Hamburger Bürgerschaft und der Justiz. Die Erzählungen werden nicht geglaubt. Asylanträge werden als offensichtlich unbegründet abgelehnt. Der Druck ist hoch. In diesen Tagen sollen viele freiwillig ausreisen oder sich direkt am Flughafen melden, um sich in lebensbedrohliche Zustände transportieren zu lassen.

In der neuen Hamburger Initiative Romano Jekipe Ano Hamburg – Vereinigte Roma Hamburg haben wir – das sind viele Roma und auch einige Nicht-Roma – uns jetzt zusammengeschlossen und versuchen in diesen Zuständen den Boden unter den Füßen zu behalten und eine Zukunft für unsere Kinder zu erkämpfen!

ROMANO JEKIPE ANO
[unterstützt von alle bleiben! und Recht auf Stadt – Never Mind the Papers]

MAHNWACHE: Montag-Freitag, 6.-10.7. (außer Mittwochs), 8-16 Uhr, Ausländerbehörde, Amsinckstraße 34
DEMO: Samstag, 18.7., 13 Uhr, Beim Grünen Jäger
Mehr Infos: Romano Jekipe Ano Hamburg
Romano Jekipe Ano auf Facebook
Demo-Plakat als PDF

Bleiberecht für Roma! Right to stay for Roma!

Tausende Roma migrieren aus den Ländern Südosteuropas, sie fliehen vor Armut und Diskriminierung, auf der Suche nach einem besseren Leben. Im Nationalsozialismus massenhaft in Konzentrationslager gesperrt und getötet, grassiert auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch in ganz Europa der Antiziganismus. Die deutsche Bundesregierung hat dagegen Länder wie Serbien zu “sicheren Herkunftsstaaten” erklärt – mit der Folge, dass so gut wie alle Asylanträge von Menschen aus diesen Staaten abgelehnt werden. Auch in Hamburg sind Abschiebungen und Ausreiseaufforderungen Alltag. Doch einige Roma nehmen das nicht mehr hin! In einer Unterkunft von “Fördern & Wohnen” in Farmsen protestierten am heutigen 17. Juni rund 50 Betroffene gegen Abschiebungen und für ein Bleiberecht. Unterstützen wir sie in ihrem Kampf!

Mehr Infos zum bundesweiten Kampf für Bleiberecht für Roma findet ihr auf: http://www.alle-bleiben.info
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Thousands of Roma are migrating from countries of southeastern Europe, they flee from poverty and discrimination, looking for a better life. During the Nazi-regime, they were forced in concentration camps and killed, and still at the beginning of the 21st century, antiziganism is rampant. But the German government declared countries like Serbia to “safe states of origin” – with the effect that nearly every application for asylum by people from these countries are denied. Also in Hamburg, deportations and orders to leave the country are everyday practices. In a refugee accommodation from “Fördern & Wohnen” in Farmsen, about 50 affected people protested today, on the 17st of June, against deportations and for a right to stay. Let´s support them in their struggle!
Here you can find more informations concerning the nationwide struggle of Roma people for a right to stay: http://www.alle-bleiben.info

Demonstration in Berlin: Für ein ganz anderes Europa!

Europa. Anders. Machen. demokratisch – solidarisch – grenzenlos

“In Europa hat man heute allen Grund, entsetzt zu sein. Europas demokratisches und soziales Versprechen ist zu einer Farce verkommen. Angesichts des Massensterbens im Mittelmeer und des brutalen Kürzungszwangs im europäischen Süden ist die Schmerzgrenze längst überschritten: Statt der einst gepriesenen europäischen Werte von Vernunft, Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie herrscht der technokratische Wahnsinn. Am 20. Juni, dem internationalen Weltflüchtlingstag und dem Beginn der weltweiten Griechenland-Solidaritätswoche, wollen wir daher öffentlich auf den Straßen Berlins ausrufen: Dieses Europa agiert nicht in unserem Namen.”

Treffpunkt: Samstag, 20. Juni um 13 Uhr Oranienplatz Berlin-Kreuzberg.

Mehr zur Demonstration hier.

Remake.Europe. democratic – borderless – in solidarity

“In today’s Europe we have every reason to be horrified. Europe’s democratic and social promise has degenerated into a farce. In light of the mass casualties in the Mediterranean and the brutal austerity measures in the European South, the limits of acceptance have long since been reached. In place of the once-prized European values of reason, fairness, freedom and democracy, technocratic lunacy rules. On June 20th, international World Refugee Day and the begin of the worldwide international week of solidarity with Greece, we want to publicly declare on the streets of Berlin: This Europe is not acting in our name.”

Meeting point: Saturday, June 20th, 1:00PM at Oranienplatz Berlin-Kreuzberg.

More about the rally here.

Faire l’Europe autrement. Démocratique – Solidaire – Sans frontières

“Aujourd’hui les Européens ont toutes les raisons d’être atterrés. La promesse d’une Europe démocratique et sociale a tourné à la mauvaise farce. Il y a longtemps que les maux ont dépassé toute mesure, des innombrables noyés en Méditerranée à l’austérité brutalement imposée à l’Europe du Sud. Les hautes valeurs européennes d’autrefois, raison, justice, liberté, démocratie, ont fait place au règne du délire technocratique. C’est pourquoi le 20 juin, journée mondiale des réfugiés et début de la semaine mondiale de solidarité avec la Grèce, nous voulons proclamer haut et fort dans les rues de Berlin que cette Europe-là n’agit pas en notre nom.”

Départ: Oranienplatz à Berlin-Kreuzberg le samedi 20 juin, 13 heures.

Plus d’infos sur la d’emonstration ici.

Mehr als 7000 Menschen auf Großdemonstration am 1.Mai

Mit mehr als 7000 Menschen haben wir am 1.Mai erneut ein starkes Zeichen für die Rechte von Geflüchteten gesetzt. Wir haben klar gemacht, dass wir eine Stadt wollen, in der alle Menschen die gleichen Rechte haben! Wir haben deutlich gemacht, dass Menschenleben wichtiger sind als Papiere! Wir haben gezeigt, dass wir die rassistische Politik in Hamburg und Europa scheiße finden! Asylrechtsverschärfung stoppen, Fähren statt Frontex, bedingungsloses Bleiberecht für alle! Lampedusa in Hamburg is here to stay! Refugees Welcome – danke an alle, die mit uns auf der Straße waren!

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On 1st of may again more than 7000 people went to the streets with us to fight for the rights of refugees. We made clear, that we want a city in which all people have the same rights! Humans are more important than papers! We put out a strong sign how shitty the racist policy in Hamburg and Europe is! Stop the worsening of asylum law, ferries instead of frontex, absolute right to stay for everyone! Lampedusa in Hamburg is here to stay! Refugees Welcome – thanks to all who took the streets together with us!
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Pressespiegel zum 1. Mai

Presseberichte
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Fotos
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Videos
Rede von Lampedusa in Hamburg (Youtube) / Rede gegen die Abschiebung der Familie Mohammad (Youtube)